Sie sind überall, leben tagsüber ein normales Leben, haben wie jeder andere einen Vollzeitjob, eine Familie, die sie auf Trab hält und es ist keine Seltenheit, dass manch einer über Stress und graue Haaren klagt. Es kann jeder sein!

Vor ungefähr 2000 Jahren wurde die erste Organisation der Hunter gegründet, die heute zu den ältesten existierenden zählt. Ihr Ziel ist es, alles Nichtmenschliche zu jagen und zur Strecke zu bringen. Der erste Mensch, der die Gemeinschaft ins Leben gerufen hat, war ein einfacher Bauer. Vielleicht wäre man bis heute nicht darauf gekommen, dass auf der Erde auch andere Wesen existieren, aber der ausschlaggebende Grund war damals das mysteriöse Verschwinden der Schafe, die den Bauer zum Nachdenken veranlasste. Es war schließlich sehr seltsam, wie sie durch die geschlossenen Zäune ausbrechen konnten, zumal die Gegend sehr friedlich gewesen war. Sein Wachhund lag nicht umsonst vor der Haustür, um immer ein wachsames Ohr auf die schlafenden Tiere zu haben. Um der Sache auf den Grund zu gehen, legte der Bauer sich eines Nachts auf die Lauer, in der Hoffnung, der diebischen Elster das Handwerk zu legen. Wie erstaunt musste er also gewesen sein, als er die Silhouette eines Menschen ausmachte, welche sich der schlafenden Herde näherte. Bereits seinen Stock hervorholend, um den Räuber zu stellen, hielt er mitten in seiner Bewegung inne, als er ein saugendes und schmatzendes Geräusch hörte. Es war zu dunkel um zu erkennen, was der Eindringling gerade tat, aber so wie es sich anhörte, beugte er sich über ein wehrlose Tier und machte sich an dessen Hals zu schaffen, als ob es sein Blut trinken würde. Perplex über dieses Geschehen beschloss der Bauer, noch weitere Nächte auf die Lauer zu legen, da ihm seine Augen einen Streich hätten spielen können. Doch er irrte sich nicht, wie sich im Verlauf der nächsten Tage bestätigte. Der Vorgang wiederholte sich immer wieder, der Eindringling kam, saugte an seinen Schafen und ließ diese verschwinden. Jene Tiere fand er eines Tages zufällig tief im Wald wieder, alle waren blutleer. Es wurde ihm klar, dass des Teufels Boten am Werk waren, Hexen und Scharlatane, die Unheil über die Menschen bringen wollten. Die Dorfbewohner waren damals sehr abergläubisch und bangten zu sehr um ihr Leben, sodass sie dem Bauer sofort glaubten, nachdem er ihnen dies erzählte und sich dazu bereit erklärten, ihm bei der Austreibung zu helfen.

Man wusste, dass man mit den sporadischen Werkzeugen und Waffen nicht gegen diese Wesen ankommen konnte und schon bald begann ein heimliches Training, in dem die stärksten Männer ausgewählt wurden, um das Dorf zu beschützen. Es durften anfangs nur männliche Mitglieder aufgenommen werden und ein sehr wichtiger Kodex, der noch bis heute gilt, besagt, dass die Loyalität an erster Stelle den Menschen gilt und alles andere der natürliche Feind ist. Es ist heldenhaft, sich für seine Mitmenschen einzusetzen, denn sich selbst zu opfern, kann viele andere retten.

Mit der Zeit entdeckte man, dass auch noch viele andere Arten solcher Feinde existieren, die alle auf ihre eigene Art Monster sind, die Unschuldige mit ihrem Gift infizieren und sie zu ihresgleichen wurden, woraufhin der zweite Kodex lautete: Egal ob Freund oder Familienmitglied, befindet sich unter ihnen ein infiziertes Monster, so muss dieses eliminiert werden, denn die eigentliche vertraute Person existiert nicht mehr, nachdem die Verwandlung vollendet wurde. Die Bedingung, um zum Hunter zu werden kann nicht jeder erfüllen und eine solche Ausbildung erfordert viel Durchhaltevermögen und ist zudem nicht jedermanns Sache. Stammt man aus einer Hunterfamilie, so wird man automatisch zu einem Hunter und muss die Ausbildung absolvieren. Andere Aufnahmemöglichkeiten sind daher weitaus schwieriger und man sagt der Hunterorganisation nach, dass diese im Untergrund existiere und heutzutage schon längst vergessen worden ist. Nicht jeder weiß, dass sie noch heute aktiv sind, selbst die übernatürlichen Wesen glauben nicht alle an ihre Existenz. Die Hunter gehen aggressiv, geschickt und unnachgiebig bei der Jagd vor und denken nicht daran, aufzuhören, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Sie sind klug, stark und die einzigen Menschen, die in der Lage sind, diese Wesen zu töten. Demnach zählen alle Mitglieder dieser Organisation zu den Gefährlichsten. Gerade wegen ihrer Unauffälligkeit macht sie unberechenbar und man kann einen Hunter nicht auf Anhieb erkennen, wenn man sich zu den Zielobjekten zählt. Er kann in einem Moment ein Freund sein und im nächsten schon macht er gnadenlos Jagd auf einen. Ihre Joker sind die Wölfe, die vor ungefähr zweihundert Jahren zu ihnen in die Organisation gestoßen sind und sie tatkräftig unterstützen.

Der Grund, warum man diese am Leben gelassen hatte, ist in Vergessenheit geraten, aber Fakt ist, dass die Gestaltwandler die einzigen Wesen sind, die die Hunter seitdem nicht mehr als Monster betrachten und zu ihren Freunden zählen, da sie wohl den gleichen Feind haben, nämlich die Vampire. Es geht das Gerücht herum, dass ein Gestaltwandler ihnen einmal bei der Jagd das Leben gerettet hatte und sie die Wölfe seitdem in Ruhe lassen, nachdem sie erkannten, dass nicht alle Unheil über die Menschen bringen. Man schloss einen Pakt miteinander, wo jeder dem anderen versicherte, diesen in Ruhe zu lassen, damit ein friedliches Leben möglich war. Normalerweise agieren die Hunter als Einzelgänger und ein Treffen mit den anderen Mitgliedern findet im Jahr nur ein bis zweimal statt, um sich ein wenig auszutauschen und sich über Neuigkeiten zu erkundigen.